Alle Fäden in der Hand

Oktober 2017, Bern

Salomé Bäumlin kreiert Teppiche und reist dafür regelmässig in Marokkos Hinterland. Ihre Tochter kam schon als Baby überallhin mit.

Als ihre Tochter Marwa drei Wochen alt war, fuhr Salomé Bäumlin samt Kind und Gepäck für drei Wochen nach Frankreich, denn «reisen mit einem kleinen Kind ist machbar. Man bekommt fast überall alles was man braucht, falls etwas vergessen ging. Und sonst kann man immer noch improvisieren.» Einige Zeit später erhielt die Gründerin des schweizerisch-marokkanischen Teppichlabels Ait Selma («Familie des Friedens») ein sechsmonatiges Kairo-Stipendium der Stadt Bern. Sie nahm es an – und Marwa mit. Damals war das Mädchen knapp dreijährig und Kairo steckte mitten in der Revolution. Viele Bekannte rieten ihr von der Reise ab oder äusserten zumindest ihre Bedenken.

Kairo, dieser Moloch, von Männern, Gefahren und Autos dominiert, laut und dreckig. Tatsächlich fehlte der Mutter mit ihrer kleinen Tochter die Natur, das Grün. Und es gab zwei brenzlige Zwischenfälle – Leute auf der Strasse zettelten einen Mob an, in der Annahme, das Mädchen mit der etwas dunkleren Hautfarbe als seine Begleiterin sei bestimmt entführt worden. Das Ganze ging glimpflich aus, und abgesehen davon fühlten sich Salomé und Marwa in der ägyptischen Grossstadt stets wohl und sicher. «Kairo war unser temporäres Daheim. Ich genoss das Privileg, meinen freien Arbeiten nachzugehen, während Marwa die private Kita besuchen konnte. Diese Zeit war für uns beide sehr spannend, wir wären sogar gerne etwas länger geblieben.»

Den vollständigen Text gibt es hier.

Text: Rea Wittwer

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